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Franz Mörscher
Die Bildkomposition ist bewusst auf Reduktion ausgelegt und entspricht der Idee des kulturellen Minimalismus und der neuen Sachlichkeit die sich im 20. Jh. entwickelte. Mörscher wählt die rationale, kristalline Form der Darstellung ausgewählter Gegenstände (Vasen, Zitrone, Früchte?) und nutzt Farbe als Fläche und Linie zur Strukturbildung des Raums.
Die klassischen Mittel der Perspektive reduziert Mörscher in dieser Komposition, um einen Bildraum zwischen Objekt Licht und Farbe zu erzeugen.
Der Farbauftrag wirkt partiell wie modelliert. Das natürliche Sprung – und Rissnetz (Krakelee) des zuweilen geschichteten Farbauftrages scheint bewusst erzielt.
Die Auswahl der dargestellten Gegenstände beruht möglicher Weise auch auf symbolischen Aspekten. Nach der Trostlosigkeit der Kriegsjahre, spricht aus dem Bild die Farbenwelt der Aufbruchsstimmung der 1950 er Jahren.
B 63 x H 50
B 71 x H 58
Biografie
Franz Mörscher wurde am 7. November 1931 in Bundenbach geboren und verstarb am 14. Juli 2018 in Neunkirchen (Saar). Neben dem Bildhauer Hubert Nietsch setzte er als zweiter Künstler, der der Bergmannskuh 1993 bis 1995 in Deutschland ein Denkmal im öffentlichen Raum setzte. Franz Mörscher studierte ab 1951 an der Schule für Kunst und Handwerk Saarbrücken bei Boris Kleint unter anderen in den Fächern Malerei und Bildhauerei. Während des Studiums Begegnung mit dem Fotografen Otto Steinert unter dessen Einfluss er sich auch der Fotografie zuwendete. Stipendien für Studienaufenthalte führten ihn nach Paris, Salzburg und Mailand. Seit 1956 wirkte Franz Mörscher als freischaffender Künstler in unterschiedlichsten Sparten, sowohl als Bildhauer, Mosaikkünstler, Maler, Fotograf und Buchautor. In den Jahren 1963–1969 entstand unter dem Titel „Suche des Menschenbildes von Innen nach Außen“ eine Reihe von Ölgemälde auf Leinwand die auch überregionale Beachtung fand.