Instagram
Wir sind unterwegs. Folgen Sie uns

« Zurück

Gruppe Pentagon, Detlef Meyer Voggenreiter, Wagon-Lit, 1987

12.800,00

Hersteller
Jahr

„Wagon Lit“, ein in fünf einzelne eintürige Elemente aufgeteilter Schrank der Gruppe Pentagon, entworfen von dem Gruppenmitglied Detlef Meyer-Voggenreiter.

Verbunden sind die einzelnen Elemente wiederum, ähnlich einer Ziehharmonika, mit aufgefalteten Stoffbahnen aus Schirmstoff.

Die drei mittleren Elemente haben keine Seitenwände und somit ist der Schrank im Inneren von einer Seite zur anderen vollkommen durchgängig.

Es gibt 4 hölzerne Einlegeböden die eine Vorrichtung in Eisen haben um Kleiderbügel zu hängen.

Weitere 10 aus Holz gefertigte Einlegeböden mit Eiseneinfassung sind vorhanden.

Rückseitig sind die einzelnen Schranksegmente mit je einer Eisenplatte versehen.

Oben auf jedem der Elemente ist ein Eisenkasten, der vorder- und rückseitig durch eine Klappe zu öffnen ist.

Detlef Meyer-Voggenreiter konzipierte den Schrank auch als Raumteiler.

Nach aktueller Auskunft von Wolfgang Laubersheimer wurden von dem Model „Wagon Lit“ lediglich 3 Stück hergestellt, da es in der Fertigstellung zu kostspielig war.

Eines ist in Privatbesitz, ein anderes verschollen und das dritte ist hier angeboten.

 

Wagon-Lit 1987, Stahl, Ahorn, Schirmstoff

 

B 185 – 265 H 233 T 60

 

Pentagon war eine 1985 in Köln gegründete Künstlergruppe, die zu den Protagonisten des Neuen Deutschen Designs zählt.

Die fünf Mitglieder sind Gerd Arens, Wolfgang Laubersheimer, Detlef Meyer-Voggenreiter, Reinhard Müller und Ralph Sommer.

Zuvor nannte sich die Gruppe „Unikate“. Zielsetzung war das Fertigen von Alltagsmöbeln.

Das Neue Deutsche Design revolutionierte in den 1980er-Jahren das funktionale Designverständnis radikal und schlug eine Brücke zwischen Gebrauchsgegenständen des Alltags zur Kunst.

Dies zeigte sich in einer komplett  neuen Formensprache.

Buntes und  Weiches wurde durch rohes und schroffes Material ersetzt.

Das „perfekte“ wich dem unfertigen.

Diese Abkehr von der „Guten Form“ war zuvor schon in Italien aufgekommen, das Postmoderne Design, angeregt durch die Konzepte von Memphis und Alchimia. 

Pentagon arbeitete mit Stahl und Plexiglas, kombinierte dieses mit Stein, Gummi und Leder, oder auch mit Alltagsgegenständen.

Viele der Ideen entstanden im Prozess.

Scheitern war mit eingeplant.

Durch das Scheitern erwuchsen zwangsläufig neue Ideen und Möglichkeiten.

Das Objekt entstand nicht am Zeichenbrett.

Vermutlich hatte auch die Dynamik innerhalb der Gruppe und ihre individuelle Herangehensweise an Problemstellungen viel Kreatives hervorgebracht.

Man hatte nicht die Ausrichtung  Design oder Kunst zu fertigen sondern man hatte Lust am Tun.

Auf der Welle des Zeitgeistes der sich in Kunst und Musik anbahnte nahm das Kollektiv Pentagon seinen Weg.

Anfangs mit dem Einrichten von Jeansgeschäften, dann 1985 die Eröffnung ihrer Galerie in Köln, die auch als Ausstellungsfläche für andere Gruppen bereitgestellt wurde, zum Beispiel der Hamburger Gruppe Möbel Perdu, Siegfried Syniuga, Jasper Morrison, Stiletto, Hans-Peter Adamski oder Andreas Brandolini. 1987 gestaltete Pentagon das legendäre „Café Casino“ auf der Documenta 8.

Der Kurator Manfred Schneckenburger der Dokumenta 8 hatte die Gruppe zuvor auf der Kölner Möbelmesse entdeckt und dazu eingeladen.

Es folgten noch weitere Ausstellungen.

 

Hier einige davon:

1985 Barockoko  „Der Hang zum Gesamtkunstwerk“ Galerie Möbel Perdu Hamburg

1986 „Gefühlscollagen“ Wohnen von Sinnen Kunstmuseum Düsseldorf

1986 „Erkundungen“ Design Center Stuttgart

1987 „ Biennale“ Sao Paulo, Brasilien

1988   Galerie Menz in Köln

1988 Design Heute Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt am Main, Weeling Projekts Zeus Mailand, Griff in den Staub, Köln

 

Die Geschichte der Gruppe Pentagon und des Neuen Deutschen Designs anhand von Interviews und Archivmaterial.
20 min. Autor: Jan Rothstein, © MAKK – Museum für Angewandte Kunst Köln

Film Design Guppe Pentagon

 

Lit: PENTAGON 

       INFORMAL DESIGN

       Benedikt Taschen Verlag GmbH  Co. KG

       Aus diesem Buch das doppelseitige Photo von Klaus Frahm

       Abbildung: Meyer Voggenreiter:  Bibliotheke „Mai 68“ und dem Schrank

       „Wagon -Lit“,  1987

 

Artikelnummer: 11036 Kategorien: , ,