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Angela Oedekoven, Objektstuhl Modell Leda, 1983

PREIS AUF ANFRAGE

Hersteller
Jahr

Im Auftrag von Oedekoven Design produzierte Cremer & Cremer, die bekannt dafür waren  Prototypen für  internationale Designer herzustellen, den Stuhl Leda.

Bei dem Stuhl von Angela Oedekoven ist das geschwungene Element in Birkenfurnier und der Sitzbereich in lackiertem Holz hergestellt.

Zu sehen im Vitra Schaudepot sowie publiziert im „Atlas des Möbeldesigns“ des Vitra Design Museums.

Er sollte in einer Auflage von 150 Stück hergestellt werden. 50 Stück wurden produziert. Dieser Stuhl trägt die Nummer 004 von 150.

Aus der Privatsammlung von Peter Schmitz, damals erworben direkt von Angela Oedekoven.

Auf der Unterseite bezeichnet.

Das originale Zertifikat liegt vor.

 

H 87 B 40 T 50

 

 

LEDA 

Mit Schwung durch Jahrzehnte

 

Den Objektstuhl Leda entwarf Angela Oedekoven 1983, das erste Modell wurde im gleichen Jahr zur Designbörse Essen im Haus Industrieform, dem Vorläufer des Design Zentrum NRW ausgestellt und mit zahlreichen Veröffentlichungen in Zeitschriften wie md, form, Schöner Wohnen, Möbelkultur gewürdigt. 1984 entstand der erste Prototyp in grau-gelber Lackierung. Durch Durchdringung der Materialelemente und dem Gegensatz des starren Winkels zu der wellenhaft durchfließenden Form wurde Leda unverwechselbar. Im Oktober 1984 gewann Leda den 1. Preis des internationalen Möbelwettbewerbs auf der Interieur 84 in Kortrijk, Belgien (K) und wurde in allen relevanten internationalen Architektur- und Designzeitschriften von Tokio bis New York vorgestellt. 1986 folgte ein neuer Prototyp, dessen Korpus furniert wurde und der geschwungene Teil aus eloxiertem Aluminium bestand, hinzu kam der Beistelltisch und damit die reihbare Funktion.

 

Leda nahm an vielen Ausstellungen teil, so 1986 mit ‚Gefühlscollagen – Wohnen von Sinnen‘.  Diese Schau stellte im Kunstmuseum Düsseldorf und im Bonnefantenmuseum Maastricht europäisches avantgardistisches Möbeldesign der Zeit vor.  Der Internationale Designkongress Erkundungen in Stuttgart zeigte Leda 1986 in der begleitenden Ausstellung, danach wanderte der Stuhl 1987 auf der 19. Biennale in Sao Paulo, Brasilien (K).

Rolf Fehlbaum von Vitra erwarb den Prototypen in Aluminium und das Modell in grau-gelber Lackierung 1987 für seine Sammlung. Zur Eröffnung des Vitra Design Museums 1989 erschienen Postkarten, darunter die des Möbeldesigns der 80er-Jahre, mit elf weiteren Stühlen repräsentierte Leda das Jahrzehnt. Weil am Rhein nahm den Stuhl in ihr Jahrbuch 89 auf.

In den 80er-und 90er-Jahren entstanden in Deutschland Designgalerien, die Möbelunikate und Kleinserien vertraten. Angela Oedekoven lernte Ernst Cremer von ‚Cremer & Cremer‘ aus Eschweiler kennen, der die Schreinerei und Experimentierstube für den Prototypenbau internationaler Designer führte. 1990 produzierte Cremer & Cremer den Stuhl Leda im Auftrag von Oedekoven Design und fertigte zuerst 50 Stück, der Beginn einer limitierten, nummerierten Auflage von 150 Stück, mit einer Nummernprägung, zum Beispiel 001-150 unter dem Sitz. Der Stuhl wurde in Birkenfunier mit Auge und im Sitzbereich in Lackfarben gefertigt. Designgalerien wie Designer‘s Düsseldorf, möbel perdu Hamburg, art to use Frankfurt, Artcep Nürnberg, Mille Sedia Frankfurt präsentierten und vertrieben Leda.

1990 folgte die Stuhlausstellung in der Galerie Blau, Freiburg und 1991 `Sitz-Avandgarde` im Design Zentrum NRW, Essen. (K) Die vom Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg organisierte Ausstellung ‚Vom Nutzen der Dinge‘ wurde 1992-1994 in Hamburg und Shanghai gezeigt. (K dt/en) 

 

Weitere Museumsankäufe für die Designsammlungen erfolgten 1992 durch das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg und 1994 vom Württembergischen Landesmuseum Stuttgart.

`Deutsches Design 1949-1989. Zwei Länder, eine Geschichte` die Designgeschichte in Ost- und Westdeutschland, gemeinsam kuratiert vom Vitra Design Museum und dem Kunstgewerbemuseum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden. 2021 bis 2022 wurde die Ausstellung im Vitra Design Museum und anschließend in der Kunsthalle im Lipsiusbau in Dresden gezeigt. (K dt/en) Mit der Ausstellungsgestaltung von Konstantin Grcic erhielt der Stuhl im 80ger-Jahre Kontext neben dem Apple Computer, Braun Taschenrechner, Sapper Wasserkessel und der Leuchte Tizio seinen Platz auf dem Podest, an der Wänden Bilder, wie das cover der Band Kraftwerk.

`Here We Are! Frauen im Design 1900-heute` ebenfalls eine Ausstellung des Vitra Design Mueums, die anhand von achtzig Lebensläufen 120 Jahre Designgeschichte von Frauen erfasst. Zur Ausstellung 2021 wurden im Vitra Schaudepot die Entwürfe von Frauen aus der Sammlung neongelb markiert und eine Sonderausstellung zeigte Möbel von Designerinnen. (K dt/en)

2019 erschien der Atlas des Möbeldesigns vom Vitra Design Museum, der in 20-jähriger Recherche mit über 70 Experten weltweit erstellt und zu einem 1000-seitigen Grundlagenwerk zur Geschichte des modernen Möbeldesigns, vom frühen 19. Jahrhundert bis heute zusammengefasst, 1700 Entwürfe von 500 Designern aus der Sammlung vorstellt. Das Buch ist in deutscher und englischer Sprache erhältlich.

Vielleicht nicht Ledas letzte Station, aber eine beständige.

 

Textfassung: Angela Oedekoven

 

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